Projektbeschreibung
Zur Situation der Kinder in Quito, Ecuador:
Im dem Stadtrandviertel in der Nähe leben viele Familien mit Kindern, sehr häufig allein erziehende Mütter. Es gibt keine soziale Absicherung in Ecuador, weshalb die Mütter zur Arbeit gehen müssen, um sich und die Kinder zu ernähren. Weil man aber die Kleinen nicht zur Arbeit mitnehmen kann, werden sie den ganzen Tag in der Hütte eingesperrt (Babies am Bett festgebunden), was zu Krankheit, Todesfällen und auf jeden Fall immer zu einer Unterentwicklung dieser armen Kinder führt.
Zum Projekt der Casa del Sol gehören verschiedene Einrichtungen, die her beschrieben werden.
1. La Casa del Sol
Die Casa del Sol, mit dem Comedor Padre Rupert Mayer sind das Zentrum des Projektes. Im Jahr 1994 wurde die Casa mit Hilfe von Geldern aus dem Entwicklungshilfeetat der Diozöse München gebaut. Sie ist zugleich Projektleitung, Kinderkrippe für Babies und Mittagstisch im 'Comedor Padre Rupert Mayer' für Schulkinder. Die Finanzierung der Casa del Sol erfolgt über Einzelspenden
Im Casa del Sol bekommen sie nicht nur ausgewogene Nahrung sondern auch liebevolle Betreuung und Erziehung. Im Erdgeschoss befindet sich ein großer Saal, in dem die größeren Kinder nach der Schule ein Mittagessen erhalten und danach Gelegenheit haben Hausaufgaben zu machen und zu spielen.
Kleine Beschreibung des Tagesablaufs in der Casa del Sol
Im Erdgeschoss befindet sich der große Aufenthaltsraum, in den Mittags gegen 12 Uhr die Kinder aus der Schule kommen. Von den Angestellten wird in der kleinen Küche ein Mittagessen bereitet und nach einem gemeinsamen Tischgebet geht's los. Nach dem Essen ist Gelegenheit die Hausaufgaben zu machen. Freiwillige Helfer und wenn noch Zeit übrig ist auch die Angestellten, stehen für Fragen zur Verfügung und schauen den Kindern über die Schultern. "Tio tio, ajudame!" ruft ein kleines Mädchen, aber eigentlich will es gar keine Hilfe bei der Schreibübung, sondern nur ein bisschen Aufmerksamkeit und Zuneigung... Nach den Hausaufgaben darf gespielt werden.
Die Treppe hinauf geht es zu den Kleinsten. Hier wird ebenfalls Mittagessen gekocht, und nach dem Essen werden die Babys dicht an dicht in einem Matrazenlager zum Mittagsschlaf gelegt. Am späten Nachmittag kommen die Eltern die Babys abholen.
2. Die Kinderkrippe der Casa del Sol
Im oberen Stockwerk der Casa del Sol befindet sich eine Kinderkrippe für die Kleinsten. Die Kinder werden morgens von ihren Müttern gebracht und dort betreut, während die Frauen auf dem Markt arbeiten.
3. Der Kindergarten San Roque
Der Kindergarten von San Roque befindet sich in einem alten Gebäude in den Markthallen im Zentrum Quitos. Diese Tagesstätte wurde 1999 von der Indianergruppe ATIRY für deren Kinder gegründet und selbständig geführt. Seit Gründung wird es von der Casa del Sol unterstützt. Seit 2010 wird San Roque auch unterstützt durch das Schweizer Partnerprojekt Casa Colibri.
Zur Situation: Die Gruppe ATIRY ist eine Arbeitsgemeinschaft von Indianern aus dem Gebiet von Chimborazo und Cotopaxi, die in der Stadt versuchen, Geld zu verdienen, nämlich die Männer als Lastenträger und die Frauen als Straßenverkäuferinnen. Aus diesem Grund stellt sich hier die selbe Aufgabe, die Kinder vom Leben auf der Straße zu bewahren und ihnen gesunde Ernährung sowie liebevolle Förderung zu geben. Auch hier sind die Eltern bitter arm und die Kinder unterernährt. In diesem Kindergarten wird ebenfalls quetchua und spanisch gesprochen und Wert auf die Pflege der eigenen Kultur gelegt.
San Roque liegt im Zentrum Quitos. Bilder eines traditionellen Tanzes.
Besuch Weihbischof Siebler in San Roque.
Weitere Infos zur Einrichtung in San Roque finden sich auch hier: https://www.casa-colibri.ch/
3. Die Ausbildungsstätte in Oyacoto
Das Problem der Armut ist auch ein Problem der Ausbildung. In Ecuador kann ein großer Teil der Kinder nach den sechs Jahren Schulpflicht keine weiterführende Schule besuchen, weil die Kosten zu hoch sind. Deshalb, und weil Minderjährige keine Anstellung bekommen können, versuchen viele von ihnen durch Betteln und kleine Dienste in den Straßen von Quito ein bisschen Geld zu verdienen.
Für die Mädchen dieses Alters, also ab 12 Jahren, die in diesem Umfeld besonders gefährdet sind, hat das Projekt La Casa del Sol in Zusammenarbeit mit Ordensschwestern und mit Hilfe von fianzieller Unterstützung der Sendung „Sternstunden“ am Stadtrand von Quito eine kleine Ausbildungsstätte für Nähen und Stricken sowie für ein weiterführendes Studium gebaut. Die Mädchen kommen aus der Umgebung weite Wege zu Fuß und freuen sich über ihre Erfolge. Nach den ersten Diplomen in diesem Jahr möchten wir mit Nähwerkstätten und Verkauf von Konfektionen beginnen, damit dieses Projekt eines Tages finanziell unabhängig wird.
Das Projekt Oyacoto startete im Jahr 2003. 20 Mädchen erhalten hier an Industrienähmaschinen und betreut von einer Meisterin ihre Ausbildung.
Bild von der Eröffnung in Oyacoto.
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